Über uns

Die Initiative „Gegen das Vergessen“ wurde 2008 gegründet, nachdem der jüdische Friedhof in Westerstede geschändet wurde. Aus dieser schockierenden Erfahrung entstand der Wunsch, Erinnerung wachzuhalten und der lokalen Gemeinschaft bewusst zu machen, dass Geschichte Verantwortung fordert. Seitdem engagieren sich vor allem Jugendliche aus dem Jugendbeirat der Stadt Westerstede sowie aus der Schülervertretung des Europaschule Gymnasium Westerstede für eine lebendige und nachhaltige Erinnerungs- und Gedenkkultur.

Ein zentraler Bestandteil der Arbeit der Initiative ist der jährliche Gedenkgang zur Reichspogromnacht am 9. November. Bei dieser Veranstaltung wird nicht nur an die Opfer der NS-Verbrechen erinnert, sondern es wird auch die Bedeutung von Zivilcourage, gesellschaftlicher Verantwortung und dem Einsatz gegen Hass und Ausgrenzung deutlich gemacht. Über die Jahre hat der Gedenkgang in Westerstede einen festen Platz im öffentlichen Leben der Stadt eingenommen und zieht regelmäßig viele Teilnehmer*innen an, die gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus setzen. Mehr lesen…

Neben dem Gedenkgang initiiert und betreut die Initiative zahlreiche weitere Projekte, die Geschichte erlebbar machen. Dazu gehört das Stelen-Projekt, das jüdische Familien, die einst in Westerstede lebten, sichtbar macht: An den ehemaligen Wohnorten dieser Familien sollen künftig Erinnerungsstelen aufgestellt werden, die ihre Geschichten erzählen. So wird Erinnerung buchstäblich ins Stadtbild integriert – als Mahnung und als Einladung, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Mehr lesen…

Ein weiteres bedeutendes Projekt ist die Anne-Frank-Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“, eine Wanderausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin in Kooperation mit dem Anne Frank Haus Amsterdam. Die Ausstellung bietet sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen die Möglichkeit, sich intensiv mit der Lebensgeschichte von Anne Frank auseinanderzusetzen und zugleich über Themen wie Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung zu reflektieren. Sie verbindet historische Information mit persönlicher Reflexion und regt dazu an, Verantwortung zu übernehmen und aktiv für eine offene, vielfältige Gesellschaft einzutreten. Mehr lesen…

Die Initiative „Gegen das Vergessen“ versteht sich als lebendiger Lernort: Sie zeigt, dass Erinnerung nicht nur eine Pflicht gegenüber der Vergangenheit ist, sondern auch Orientierung für die Gegenwart und Zukunft bietet. Mit Engagement, Kreativität und Mut setzen die Jugendlichen ein sichtbares Zeichen gegen Hass, Intoleranz und das Vergessen und fördern zugleich das Bewusstsein für die Werte einer demokratischen Gesellschaft.